Die IRAP-Therapie ist eine Methode zur Behandlung von Gelenkerkrankungen, die schon seit längerem in der Humanmedizin eingesetzt wird und deren Wirksamkeit wissenschaftlich bei Pferden nachgewiesen ist. Die Abkürzung IRAP steht für “Interleukin-Rezeptor-Antagonist-Protein”.
Bei schwereren Gelenkerkrankungen, zum Beispiel einer ausgeprägten Arthritis, werden lokal Eiweiße freigesetzt, sogenannte Zytokine. Diese fördern den Knorpelabbau und treiben die Zerstörung des Gelenks voran. Ein dabei wichtiges Zytokin ist das “Interleukin-1”.
Ziel bei der Herstellung des IRAPs ist die selektive Vermehrung von geeigneten “Gegnern” dieser zerstörenden Substanzen, sodass der Knorpelabbau gehemmt wird. Auch Wachstumsfaktoren, die einen regenerativen Prozess in Gang setzen können werden vermehrt.
Wann empfiehlt sich eine IRAP-Therapie?
Die Therapie mit IRAP eignet sich speziell für erkrankte Gelenke, die auf eine konservative Therapie nicht genügend ansprechen oder bereits chronisch erkrankt sind. Auch bei festgestellten Knorpelschäden mit Hilfe einer vorangegangen Arthroskopie (Gelenkspiegelung) kommt IRAP zum Einsatz.
Ablauf – IRAP
Dem Patienten wird mit einer speziellen Spritze Blut entnommen, welches 24 Stunden aufbereitet und dann als sogenanntes „Autologes Conditioniertes Serum“ (ACS) in die erkrankte Struktur injiziert wird. Durch die Aufbereitung des Blutes werden körpereigene, entzündungshemmende Bestandteile und Wachstumsfaktoren angereichert, die regenerativ im betroffenen Gelenk oder der Sehne wirken. Zudem hat die Behandlung ein minimales Nebenwirkungsrisiko.
Pro Entnahme entstehen etwa fünf bis sechs einzelne Portionen die bei -18° für 8 Monate gelagert werden können. In Abhängigkeit von der Erkrankung des betroffenen Gelenks erfolgt eine Behandlung etwa zwei- bis fünfmal im Abstand von 8 Tagen bis gut zwei Wochen. Die Behandlung erfolgt hier in der Klinik, unter bestimmten Voraussetzungen können die Spritzen mit dem fertigen Medikament aber auch mitgenommen und durch den Haustierarzt injiziert werden.