Arthroskopie

Eine Arthroskopie wird bei degenerativen oder traumatischen Veränderungen durchgeführt. Freie Gelenkkörper können entfernt und Knorpelzysten aufgefüllt werden. Knorpelschäden können so geglättet werden. Diese Maßnahme kann aus diagnostischen oder therapeutischen Gründen durchgeführt werden. Die Arthroskopie wird unter Vollnarkose durchgeführt; mit Hilfe mehrerer Röntgenbilder wird der Erfolg des Eingriffs dokumentiert. Je nach arthroskopiertem Gelenk können die Pferde 1-3 Tage nach dem Eingriff nach Hause entlassen werden. Vorteile dieses minimalinvasiven Eingriffes sind die geringen Schmerzen nach der OP, eine kürzere Heilungszeit und eine schnellere sportliche Belastbarkeit des Pferdes.

Das Arthroskop

Ein Arthroskop ist ein spezielles Endoskop. Es besteht aus einem optischen System von Stablinsen, einer Lichtquelle und meist einer Spül- und Absaugvorrichtung. Außerdem besitzt das Arthroskop Arbeitskanäle, durch die chirurgische Instrumente für kleine operative Eingriffe eingeführt werden können. Oft ist dieses Endoskop über eine Kamera mit einem Monitor verbunden. Der Arzt kann mit diesem Arthroskop also ähnlich wie mit einer Kamera direkt die Gelenkstrukturen betrachten.

Operationsablauf – Arthroskopie

Das Arthroskop besteht aus einem Rohr (Trokarhülse) und der Optik. Durch einen etwa 5 mm langen Hautschnitt wird die Trokarhülse mit einer Spitze (Trokar) in das Gelenk vorgeführt. Der Trokar wird anschließend durch die Hülse hindurch wieder aus dem Gelenk herausgezogen. Durch die im Gelenk verbleibende Hülse wird dann die Optik in das Gelenk eingeführt.

Im Normalzustand ist der Gelenkinnenraum zwischen Gelenkkapsel und Knochen nur ein schmaler Spalt, der wenig Platz für Untersuchungen und operative Eingriffe bietet. Deshalb wird für die Arthroskopie das Gelenk mit steriler Flüssigkeit aufgefüllt, zum Beispiel mit physiologischer Kochsalzlösung. Dies erlaubt eine gute Sicht auf die einzelnen Strukturen.

Für den operativen Eingriff ist ein zweiter Hautschnitt, ebenfalls mit einer Länge von ca. 5 mm, notwendig, durch den die kleinen Operationsinstrumente in das Gelenk eingebracht werden können.

Gelegentlich wird eine separate Zuleitung für sterile Flüssigkeit, eine so genannte Spülkanüle, durch einen kleinen etwa 5 mm langen Hautschnitt in das Gelenk eingeführt. Nach der Operation wird die zuvor eingebrachte sterile Flüssigkeit durch den zweiten Schlauch wieder abgesaugt. Die kleinen Öffnungen werden vernäht, ein steriler Verband angelegt und die Narkose beendet.